von Norbert Hofmann, 23. September 2019
Schon mal gehört? Saprobienindex????
Kann man gut in Gesprächen einsetzen, um die oder den Gegenüber zu beeindrucken. Dann sollte man aber auch wissen, um was es sich handelt. Der Saprobienindex sagt etwas über eine Gewässergüte aus. Der Chemiker kann z.B. an einen Bach gehen und eine Wasserprobe ziehen und weiß dann über Nitratgehalt, Nitritanteil, Ammoniumbelastung und Gewässer-Sauerstoff Bescheid. Mitunter alles im „Grünen Bereich“. Keine Ahnung also, warum es keine Forellen im untersuchten Abschnitt gibt. Der Biologe fängt die Kleinlebewesen: Tubifex, Köcherfliegenlarven, Pferdeegel und was es sonst so gibt. Anhand der gefangenen Anzahlen ermittelt er die biologische Qualität eines Gewässers. Also die Wasserqualität, die über einen langen Zeitraum das Leben in Bach und Fluss bestimmt. Die Momentaufnahme des Chemikers am Samstagmorgen, wenn die am Bach liegende Fabrik nicht produziert, weist auf unbelastetes Wasser hin. Der Saprobienindex zeigt, welche Lebewesen langfristig – also auch während Produktionszeiten von Montagmorgen bis Freitagmittag – in Fließgewässer überleben. Die „harten“ – wie der Schlammröhrenwurm – kommen durch, während die sauerstoffsensible Eintagsfliege im wahrsten Sinne des Wortes „den Bach runter geht“.

Frühe Heidelibelle (Sympetrum fonscolombii)